24.09.2021

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Barbas


Barbas – unser geliebter Traumhund mit einer kleinen Macke

 

Jetzt ist es schon länger als einen Monat her, dass unser Barbas an

Krebs gestorben ist und wir sind immer noch ganz fassungslos und traurig

und ich weine noch manchmal. Nur sechs Jahre hatten wir zusammen

verbracht, die jedoch wunderschön waren.

 

Nach seiner Ankunft aus Spanien hatte er sich ganz schnell sehr positiv

entwickelt. Mit unseren Katzen, die er anfangs verbellt hatte, lag er

ein paar Wochen später friedlich auf der Couch. Überall verhielt er sich

brav und man konnte ihn zu Besuchen mitnehmen und sogar zu Kindern

lassen. Zuhause alleine bleiben klappte problemlos, wobei er das ganz

selten musste. Zerstört, wie man es oft von anderen Hunden hört, hat er

nie etwas. Bald entwickelte er sich zum großen Schmuser, der

nachmittags, wenn ich arbeitete, gerne bei Günter lag. Die Abende

kuschelte er sich am liebsten auf der Couch an mich. Die Nächte

verbrachte er bei uns im Bett auf seiner Decke, in der Mitte. Ja, ich

weiß, das geht gar nicht, das hat uns nicht nur der Hundetrainer

mitgeteilt. Doch Günter, Barbas und ich haben es zusammen genossen.

Unsere gemeinsamen Urlaube verbrachten wir am liebsten im Allgäu oder in

Südtirol, wo er wacker jede Wanderung mitging.

 

Eine Macke hatte unser Traumhund: Er hasste unkastrierte Rüden, und zwar

inbrünstig! Mit denen verband er wohl ein paar unliebsame Erinnerungen.

Wir besuchten mit ihm die Hundeschule des Tierschutzvereins München, wo

Barbas natürlich auf „Unkastrierte“ traf. Am Anfang der ersten Stunde

bellte er dermaßen, dass man den Hundetrainer nicht verstehen konnte und

ich schon befürchtete, dass er uns mit samt unserem kleinen Liebling vom

Platz jagen würde. Es folgte eine Einzelstunde für uns drei. Allmählich

wurde es besser und Barbas fügte sich in die Gruppe ein. Auch bei

Gassigängen wurde er anderen Hunden gegenüber entspannter und zu

Hündinnen und Kastrierten entstanden sogar Freundschaften.

 

An eine ungute Begebenheit erinnere ich mich: Es war an Fronleichnam

2020. Im Park lief ein größerer Hund, ein Pointer oder Mischling ohne

Leine. Barbas lief an der Leine, da wir ihn nur bei langer Sicht frei

laufen ließen. Barbas bellte den größeren Hund böse und aufgebracht an.

Dieser rannte sofort in großen Sätzen auf Barbas zu. Da ich nicht

austesten wollte, was der andere vorhatte, nahm ich meinen Kleinen auf

den Arm so hoch ich konnte. Der Hund sprang an mir hoch und nur durch

ständiges Wegdrehen und Weitergehen konnte ich ihn einigermaßen dran

hindern, nach uns zu schnappen. Gut, dass Günter gleich zur Stelle war

und keine Angst hatte und den anderen Hund wegstieß. Barbas war übrigens

gar nicht erfreut über seine „Rettung“ sondern strampelte in meinen

Armen, knurrte und wollte runter und kämpfen. Wie ein Baby weggetragen

zu werden, fand er völlig unter seinem Niveau. Ich setzte meine Flucht

fort und hörte Günter noch ein bisschen mit der Halterin schimpfen, die

keine Anstalten gemacht hatte, ihren Hund zu stoppen. Ihrer Meinung nach

waren wir schuld, weil wir so „durcheinander `rumgelaufen“ waren. Naja,

über andere Hundehalter weiß wohl jeder etwas zu erzählen, der je einen

Hund hatte.

 

Ja, so war Barbas, völlig furchtlos – übrigens wollte er auch mal gegen

einen Rottweiler „antreten“, zum großen Erstaunen des

Rottweiler-Frauchens. Zu unserer Freude war der Rotti angeleint.

Ansonsten war er ein absolut perfekter, lieber, stets bestens gelaunter

Freund und Begleiter, der seine Liebe verschwenderisch an uns verteilte.

Jetzt müssen wir ohne ihn weiterleben und es ist, als ob ein Stück von

uns selber fehlt. Herzlichen Dank an Euch alle für dieses Geschenk.