Infos zur Vermittlung

 
Wir verkaufen keine Tiere, wie das Züchter und Zoogeschäfte tun. Wir suchen für die Tiere, die aus den unterschiedlichsten Gründen ihr Zuhause verloren haben, liebe Familien, die sich verantwortungsbewusst und liebevoll um ihre vierbeinigen Familienmitglieder kümmern werden.


Infoblatt FIP


FIP - Feline Infektiöse Peritonitis

 

Liebe Katzenbesitzer und Interessenten,
aufgrund der mangelnden Aussagekraft und den nicht zu erbringenden Schlussfolgerungen auf FIP werden unsere zu vermittelnden Katzen nicht auf Coronaviren getestet. Wir möchten Sie aber über den Bereich FIP und Coronavirus mit diesem Schreiben informieren, denn natürlich bedeutet die Adoption einer Zweitkatze für das eigene Tier als auch für das hinzuziehende Tier immer ein Risiko in beide Richtungen. Dies gilt ebenso für viele andere Erkrankungen die Ihr Tier oder das potentielle neue Mitglied unbemerkt übertragen könnte.
Wie immer im Leben gibt es keine Garantie auf lebenslange Gesundheit und Risikofreiheit, die Adoption eines Lebewesens mit Garantieschein in der Tasche ist glücklicherweise (noch) nicht möglich.

 

Wir können nur aufklären, informieren und allen unseren Schützlingen ein langes, gesundes und glückliches Leben in wunderbaren Familien wünschen.
 
 

FIP - Was ist das?
 

FIP - Feline Infektiöse Peritonitis - ist eine bei Katzen vorkommende, durch ein Virus hervorgerufene Erkrankung. Der Auslöser der FIP ist ein Coronavirus, das bei Katzen in verschiedenen Formen vorkommt: Zunächst einmal als relativ harmloses enterales - also darminfizierendes - Coronavirus. Mit diesem Virus ist ein großer Teil der Katzen in Europa infiziert. Freigänger bis zu 60%, Katzenzuchten teilweise sogar bis zu 90%.
Katzen kommen mit dem Virus über infektiösen Kot oder kotverunreinigte Gegenstände in Kontakt. In getrocknetem Kot ist das Virus mehrere Wochen überlebensfähig, es lässt sich aber relativ leicht durch Desinfektion abtöten. Das Virus gelangt über Maul und Nase in den Darm der Katzen und vermehrt sich dort. Auch Katzenmütter können ihre Welpen infizieren.
Üblicherweise fällt die Infektion dem Besitzer gar nicht auf. Manche Katzen haben leicht Durchfall, häufig bleibt auch selbst dieser Durchfall aus. Die Katze aber setzt sich mit dem Virus auseinander und bildet in ihrem Blut Abwehrstoffe, sog. Antikörper. Diese kann man im Blut nachweisen und auch bestimmen, wie viele Antikörper zurzeit im Blut vorhanden sind (der sog. Antikörper-Titer).
Die meisten der so infizierten Katzen scheiden zwar bis zu einem Jahr lang das Virus aus, bleiben aber gesund. Soweit so gut. Leider kommt es bei ca. 5% der infizierten Katzen zu einer genetischen Veränderung des Virus. Durch diese Mutation ist das Virus nun in der Lage, bestimmte Abwehrzellen des Körpers, die Makrophagen, zu befallen. Über diese kann das Virus nun den Darm verlassen und in den Körper gelangen, wo es nun Unheil anrichtet.
Es können verschiedene Arten von FIP entstehen: Man unterscheidet allgemein zwischen „trockener FIP“ und „feuchter FIP“. Häufig treten aber auch Mischformen auf, bei denen ein eindeutige Zuordnung nicht möglich ist. Bei allen Formen fällt zunächst auf, dass die Katze "einen richtig kranken Eindruck macht". Die Tiere fressen schlecht oder gar nicht und haben hohes, teilweise therapieresistentes Fieber.
Bei Katzen mit der feuchten Form der FIP fällt meist nach kurzer Zeit ein stark anschwellender Bauch auf. Dieser entsteht, wenn der Körper im verzweifelten Versuch, das Virus zu bekämpfen, die Viren mit seinen Antikörpern bindet. Dabei verursachen diese entstandenen Antigen-Antikörper-Komplexe Entzündungen an den Blutgefäßen, die daraufhin "undicht" werden und Flüssigkeit in die Bauch- oder Brusthöhle austreten lassen.
Bei der trockenen Form der FIP gelingt es der Darmabwehr wahrscheinlich, nur kleine Mengen Virus in den Körper eindringen zu lassen, es entstehen Knötchen an einer Reihe von Organen, besonders in Darmlymphknoten, Nervenzellen und den Augen. Am häufigsten erkranken junge Katzen bis zu zwei Jahren.
Leider ist FIP bis heute nicht heilbar!
Das Problem des Nachweises:
Woher weiß ich jetzt, ob meine Katze FIP hat oder nicht? Das immer wieder auftretende Missverständnis: es gibt keinen "FIP-Titer"! Wie gerade beschrieben, bildet der Körper Antikörper, also Abwehrstoffe, gegen das Coronavirus in seinem Darm. Das kann aber zu 95% eine ganz harmlose Darminfektion sein, die nie zu einer FIP werden wird. Es gibt bis heute keine Methode, Antikörper gegen dieses harmlose Darmvirus von solchen gegen das mutierte Virus zu unterscheiden, das eine FIP verursachen wird. Deshalb ist eine ansonsten gesunde Katze, die nur einen Coronavirus-Titer hat, noch lange keine FIP-Katze!
Umgekehrt kann es aber auch kranke Katzen, meist mit starken Ergüssen, geben, die an FIP erkrankt sind, aber keinen Titer haben. Diese Katzen haben möglicherweise alle verfügbaren Antikörper verbraucht, im Blut sind deshalb keine mehr nachweisbar.
Wie stelle ich also die Diagnose FIP? Zunächst einmal: eine FIP-Katze ist krank, fühlt sich krank, sieht krank aus. Bei der FIP kommt es außerdem zu verschiedenen anderen Veränderungen im Blutbild, die zusammengenommen die sehr hohe Wahrscheinlichkeit einer FIP-Erkrankung anzeigen können. Nicht immer ist eine hundertprozentig sichere Diagnose möglich! Nur durch ein Bauchpunktat bei der feuchten Form kann eine eindeutige Diagnose gestellt werden. An einem Schnelltest zur Diagnose wird derzeit geforscht.
Eine Kotuntersuchung auf Virusbestandteile im Kot, die sog. PCR, hilft da auch nicht unbedingt weiter, denn auch sie kann das enterale Coronavirus nicht vom FIP-mutierten Virus unterscheiden; außerdem scheiden auch infizierte Katzen nicht ständig Virus aus.
Die FIP-Impfung, die über eine lokale Immunität die Eintrittspforte Nasen-Rachen-Raum für das Virus schließen soll, ist inzwischen einigermaßen umstritten. Sie kann, wenn überhaupt, nur den Katzen einen Nutzen bringen, die noch nie Kontakt mit Coronavirus hatten (auch als Katzenwelpen nicht). Denn ein bereits im Darm vorkommendes Virus wird nicht von der Impfung erreicht, kann also trotz Impfung mutieren.
Ansteckungsgefahr:
Man geht heute davon aus, dass FIP (also das mutierte Virus) generell nicht ansteckend ist, auch nicht in der akuten Phase. Allerding kann die Mutation/der Ausbruch durch das Zusammenkommen „verschiedener“ Coronaviren (wie z.B. bei großen Katzengruppen in Tierheimen) begünstigt werden.

Ihr Team der

TIERHILFE VERBINDET e. V.
 
© 2016  TIERHILFE VERBINDET

 

 

Anmerkung / Haftungsausschluss

Die Inhalte dieses Informationsblattes wurden nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert und zusammengestellt. Eine Haftung für die Richtigkeit der Informationen kann jedoch nicht übernommen werden. Es wird darauf hingewiesen, dass bei Krankheiten oder andere Fragen in jedem Fall ein Tierarzt zu Rate zu ziehen ist.
 

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