Unsere Tiere werden entweder abgegeben, da beispielsweise bei den ehemaligen Besitzern Allergien auftraten, keine Zeit mehr für das Tier erübrigt werden kann oder will, Menschen sich aufgrund eines Umzuges von ihrem Tier trennen mussten oder schlicht kein Interesse mehr an dem Tier da ist. Einige Tiere werden außerdem immer wieder aus schlechten Haltungen übernommen.
Viele unserer Katzen und Hunde kommen aus dem Süden. Sie stammen aus einer der beiden Tierauffangstationen, mit denen wir zusammenarbeiten. Die Stationen liegen bei Barcelona und bei Alicante. Die Katzen werden entweder von uns selbst abgeholt (unser Verein verfügt über alle entsprechenden amtlichen Genehmigungen) oder mit einem professionellen Tier-Shuttle gebracht.
Natürlich möchten wir wissen, wo unsere Schützlinge eine neue Zukunft finden. Deswegen besprechen wir im Vorfeld genau alle Ihre auftauchenden Fragen, möchten wissen, wie das neue Zuhause aussehen wird und welche Erwartungen Sie an Ihr neues vierbeiniges Familienmitglied haben.
Unsere Tiere werden mit Schutzvertrag abgegeben, in dem Sie sich zur artgerechten Haltung des Tieres verpflichten. Bei Interesse an einem unserer Schützlinge erhalten Sie diesen Vertrag vorab, um sich auch darüber ein Bild machen zu können.
Die Schutzgebühr stellt eine Kostenbeteiligung dar, um die vielen Kosten für Futter, Tierarztkosten (Bluttests, Impfen, Chip, Kastrieren, Tätowieren, Medikamente, weitere Behandlungen und Operationen, etc.), Fahrten und was sonst noch rund um unsere Schützlinge ansteht, zu decken. Die Kosten übersteigen meist die Höhe der Schutzgebühr, alle restlichen Ausgaben decken wir durch Spenden und Patenschaften.
Auch nach der Vermittlung stehen wir Ihnen jederzeit beratend zur Seite und freuen uns, wenn man im Kontakt bleibt.
Eine wichtige Frage, die seriös jedoch nicht zu beantworten ist. Um eine realistische Aussage zum Gesundheitszustand einer Katze machen zu können, sind umfangreiche und kostenintensive Untersuchungen erforderlich. Natürlich wäre das gar nicht finanziell zu stemmen und würde auch einen riesigen Stress für die Tiere bedeuten. Was von den Mitarbeitern in den Stationen vor Ort gemacht wird, sind Bluttests auf die Erkrankungen FIV und FeLV. Trotzdem können gesundheitliche Probleme schlummern, die erst später auftreten. Selbstverständlich werden wir Ihnen alle Informationen, die wir über „Ihre“ Katze aus Spanien von den Kolleginnen erhalten, an Sie weitergeben.
Unsere Samtpfoten werden kurz vor der Abreise nach Deutschland nochmals gegen Würmer, Flöhe und Milben behandelt. Im Impfpass Ihrer Katze können Sie genau sehen, wann die Katze behandelt wurde. Bitte machen Sie bei einem Tierarztbesuch nach der Ankunft Ihren Tierarzt darauf aufmerksam, damit es nicht zu einer unnötigen Doppelbehandlung kommt.
Die lange Reise von Spanien ins neue Zuhause ist für Ihr neues Familienmitglied grundsätzlich anstrengend. Der Tierschutzbus ist klimatisiert und es kann vorkommen, dass sich Miez durch die Zugluft erkältet oder die Augen tränen. Bitte beobachten Sie dies in den ersten Tagen und unterstützen Sie ggf. das Immunsystem Ihrer Samtpfote.
Leider sind die Zähne eine Schwachstelle bei sehr vielen Katzen und nicht selten neigen sie zu Zahnfleischentzündungen oder Zahnsteinbildung die eine (manchmal sogar bei jüngeren Tieren) Zahnsanierung erforderlich machen. Wir bemühen uns immer sehr, dies rechtzeitig bei den Kolleginnen vor Ort in Erfahrung zu bringen und wenn notwendig dann auch noch vor der Reise nach Deutschland einen Tierarzt zur Behandlung zu beauftragen.
Eine wichtige Bitte: Kommt Ihre Katze direkt aus Spanien, empfehlen wir Ihnen drei Tage Kot zu sammeln und diesen beim Tierarzt auf Giardien untersuchen zu lassen. Bei einem positiven Befund besprechen Sie bitte die weitere Behandlung mit Ihrem Tierarzt. Bis dieser Vorgang abgeschlossen ist, ist es sinnvoll die Katze in einem leicht zu reinigenden Raum unterzubringen und einen Kontakt zu anderen Haustieren zu vermeiden. Unsere Samtpfoten haben viel hinter sich, zuletzt die lange Reise nach Deutschland. Gönnen Sie Ihrem neuen Familienmitglied diese ruhige Eingewöhnungszeit, Ihre Katze wird es Ihnen danken! Bei Auffälligkeiten nach der Ankunft stehen wir Ihnen gerne mit Alltagstipps zur Verfügung und geben Ihnen unsere Erfahrungen weiter. Wir empfehlen aufgrund der gestiegenen Tierarztkosten eine Tierkrankenversicherung in Erwägung zu ziehen. Es gibt mittlerweile verschiedene Anbieter, die zwischen einer Voll- oder OP-Versicherung unterscheiden. Die Leistungen miteinander zu vergleichen lohnt sich hier.
Sollte sich Ihr neues Familienmitglied die ersten Tage vielleicht nicht so verhalten, wie in unserer Präsentation beschrieben (Ihr Kätzchen könnte sich z.B. unsicher oder sogar ängstlich verhalten), dann versetzen Sie sich bitte in die Lage der Fellnase. Bitte resümieren Sie einmal für sich was die Fellnase in den letzten Tagen und Stunden alles erlebt hat. Sowohl die lange Reise von Spanien nach Deutschland, als auch der Auszug aus der Pflegestelle hier in Deutschland stresst viele Katzen sehr. Plötzlich lernt die Katze neue Menschen kennen, eine fremde Umgebung und/oder der Verlust von lieb gewonnenen Katzenfreunden sowohl in Spanien als auch aus der Pflegestelle verursacht, dass sich der Neuankömmling erst einmal zurückzieht. Geben Sie Ihrem neuen Familienmitglied Zeit und Ruhe, das jüngst erlebte zu verarbeiten, sich zu akklimatisieren und vor allem die Zeit, Sie und Ihren Alltag kennen zu lernen. Machen Sie sich bewusst, dass Sie es mit einem Tier zu tun haben, welches erst sein Vertrauen zum Menschen zurückgewinnen muss. Auch nach der Vermittlung stehen wir Ihnen jederzeit beratend zur Seite und freuen uns, wenn Sie mit uns in Kontakt bleiben. Für Ihr Vertrauen in uns und somit Ihren Wunsch, einem unserer Tiere ein Zuhause und damit die Chance auf ein glückliches Leben zu geben, danken wir Ihnen herzlich.
Ihr Team der
Tierhilfe verbindet e.V.