Für Luisa, unsere kleine Muzelmaus,
als du zu uns kamst, warst du eine ruhige, zurückhaltende Katze. Das erste Jahr lagst du nur im Kratzbaum, man sah nur eine Ohrenspitze. Du hast ein ganzes Jahr gebraucht gehabt, um deine Batterien aufzuladen. Wir haben dich nur gesehen, wenn du essen oder auf dem Klo warst.
Wir werden auch nie vergessen, wie wir dich zum ersten Mal zum Tierarzt bringen mußten. Du hattest Probleme mit den Zähnen, daß hatten wir gesehen und ich hatte ein schlechtes Gefühl, da du für die Narkose dort bleiben mußtest. Als wir dich in die Box geladen haben, wurdest du sehr still, wie eine Katze, die sich ihrem Schicksal ergeben hat. Wir haben genau gemerkt, daß du das schon kanntest. Du verbandest damit keine guten Erfahrungen. Immer, wenn sowas war, wurde die weh getan, du wurdest von vertrauten Orten und Menschen weggebracht, wie ein Gegenstand. Als wir dich bei der Tierärztin lassen mußten und gegangen sind, sahen wir, wie dein Herz brach und du mautest uns traurig hinterher. Uns brach es auch das Herz. Wir waren kurz vor 15 Uhr wieder da, bevor die Praxis aufgemacht hat, in der Hoffnung, daß es die Sache etwas beschleunigt und wir dich eher bekommen. Als du unsere Stimmen gehört hast erkanntest du uns sofort. Das war eine der wenigen Male in deinem Leben, daß du laut miaut hast. Du hast dich soooo sehr gefreut, wieder zu uns zurück zu kommen, daß ich während der ganzen Fahrt deine Box festhalten mußte, da du dich so sehr vor Freude von einer zur anderen Seite geschmissen hast, daß sie fast vom Sitz gefallen wäre. Ab da war das Eis gebrochen und du wußtest, daß du zu uns gehörst.
Vor vier Jahren wolltest du dann alleine weiterleben. Deine zwei Freundinnen sind in einem Jahr gestorben und du hast dich nur noch im Schlafzimmer aufgehalten und wolltest deine Ruhe haben. Außer unserem Finnie durfte dich keiner besuchen. Unseren Dobby, der doppelt so groß war, hast du gnadenlos verkloppt und der kleine Macho ist eine halbe Stunde auf dem Schrank gesessen, weil er vor dir Angst hatte. Deswegen haben wir eine Tür anmontieren lassen, wo du trotzdem alles beobachten konntest ohne gestört zu werden. Wir haben ein schlechtes Gewissen gehabt, ob es für dich geht, aber du bist richtig aufgeblüht als Einzelkatze. Zukünftig durfte deine Mama eben auf der Couch schlafen, da die Jungs auch jemanden brauchten. Die Schichten haben wir in den vergangenen Jahren so gelegt, daß mehrmals am Tag jemand bei dir sein konnte und mit dir spielt und schmust. Dann bist du letztes Jahr sehr krank geworden und wir dachten schon, wir verlieren dich. Aber unsere Tierärztin hat um dich gekämpft und wir haben einen Aufschub gewonnen. Unsere andere Tierärztin kam in den letzten Wochen viel nach Hause, da du eine engere Betreuung und ganz am Schluß Infusionen bekommen hast.
Dann, am 7.2.2021, war es soweit. Wir mußten dich gehen lassen. Du bist zu Hause, im Kreise deiner Familie, von uns gegangen. Wir werden dich nie vergessen.
Auf der anderen Seite der Regenbogenbrücke warten deine Freunde auf dich, du wirst nie mehr allein sein.
In Liebe deine Mama Katja, Papa Helmut und deine drei Jungs Finnie, Dobby und Scotty